Seine Werke öffnen uns die Augen

Der Maler und Objektkünstler Uecker Günther ist in erster Linie für seine reliefartigen Nagelbilder bekannt. Auch die kinetische Kunst ist mit Hilfe von Günther Uecker salonfähig geworden. Günther Uecker zeigt in seinen Werken immer wieder die Probleme der Gesellschaft auf und versucht damit die Bevölkerung wach zu rütteln. 

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Der Zweite Weltkrieg prägte Uecker

Uecker Günther wurde 1930 in Wendorf geboren und erlebte die Leiden des Zweiten Weltkriegs hautnah mit. Die Zeit prägte ihn und immer wieder tauchen derartige Erinnerungen auch in seinen Werken auf. Sein Vater war als Ingenieur auf dem Versuchsflugplatz der Luftfahrtindustrie in Wustrow angestellt, weshalb Uecker seine Jugend dort verbrachte. Mit 19 Jahren wollte er seine Leidenschaft für die Malerei zum Beruf machen und studierte von 1949 bis 1953 Malerei in Wismar. Auch an der Kunstakademie in Berlin-Weißensee lebte Uecker sein Talent aus. 1951 durfte er zum ersten Mal nach Westberlin reisen und dort entdeckte er die Besonderheiten abstrakter Kunstwerke. Er wollte diesen Stil prägen und siedelte im Rahmen des Aufstands vom 17. Juni im Jahr 1953 nach Westberlin über.

Uecker Günther sammelt wichtige Erfahrungen

Günther Uecker beschäftigte sich fortan mit den Themen Religion und Philosophie. Sein Idol war der Künstler Otto Pankok und Uecker hatte nur ein Ziel: Er wollte bei Otto Pankok studieren. Dieser gab an der Kunstakademie Düsseldorf seine Kurse und tatsächlich wurde Uecker 1955 dort aufgenommen. In den folgenden drei Jahren studierte Günther Uecker bei Otto Pankok und entwickelte dabei viele neue Ideen. So entstanden kurz nach dem Studium seine ersten Nagelbilder, die später zum Symbol seiner Arbeit wurden. Es handelt sich dabei um weiß bemalte, dreidimensionale Reliefs, die aus Nägeln gefertigt wurden. Licht und Schatten spielen dabei eine wichtige Rolle, da durch die Nägel eine Wechselwirkung entsteht. Auch Möbel verzierte Uecker Günther ab dem Jahr 1962 mit Nägeln. Viele weitere Gegenstände des täglichen Lebens wurden vom Künstler auf diese Art und Weise in Szene gesetzt. Zusammen mit Heinz Mack und Otto Piene, gehörte Günther Uecker ab 1961 der Künstlergruppe ZERO an. Dadurch entstand auch seine Liebe zur kinetischen Lichtkunst. Für Aufsehen sorgte er mit seiner Demonstration für Museen als bewohnbare Orte. Dabei ließ er in der Kunsthalle Baden-Baden ein Terrororchester spielen. Verschiedene Maschinen, eine Wäschetrommel, Staubsauger und Hammer und Sichel sorgten hier für eine heftige Geräuschkulisse.

Auch international anerkannt

Uecker Günther ist nicht nur in Deutschland ein berühmter Künstler. Sein Auftritt bei der Biennale in Venedig machte Uecker nämlich auch international bekannt. So arbeitete er in Südamerika, Asien und Afrika. Auch in Japan, China, Island, Sibirien und der Mongolei ging er seiner Tätigkeit nach. Immer öfter waren seine Werke jetzt auch politisch angehaucht. Er machte damit auf große Probleme aufmerksam und versuchte, den Menschen die Augen zu öffnen. Auch heute noch ist Uecker aktiv. Er arbeitet abwechselnd in Düsseldorf und St. Gallen.