Personalplanung in Zeiten von Unwägbarkeiten

Als Unternehmer möchte man genau wissen, was die nächsten Monate und Jahre bringen werden. Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Verwerfungen auf den Finanzmärkten sorgen jedoch für ständig neue Gegebenheiten und Herausforderungen. Vieles, was gestern noch sicher und stabil schien, wird heute in Zweifel gezogen. Neben den Engpässen in Lieferketten sind solche Fragen auch für das Personalmanagement relevant. Denn ein sich ständig veränderndes Umfeld verlangt auch ein hohes Mass an Flexibilität in der Unternehmensstruktur.

In westlichen Ländern sind die Arbeitnehmerrechte ein hohes Gut, für das die Arbeitnehmer in der Vergangenheit hart gekämpft haben. Das machte die Arbeit aber auch sehr teuer und beraubte sie ihrer Flexibilität. Arbeitgeber müssen nun einen Weg finden, allen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dass es zu einseitigen Belastungen des Personals kommt. Denn am Ende hat niemand etwas davon, wenn das Unternehmen, wie in einem Korsett gefangen, nicht schnell, angemessen und effizient genug auf die neuen Anforderungen reagieren kann.

Kann die Arbeitnehmerüberlassung eine Lösung darstellen?

Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile, einen Teil ihrer Aufgaben an externe Dienstleister und Leiharbeitskräfte zu übertragen. Dadurch ergibt sich eine schlanke, aber starke Stammbelegschaft. Bei spezifischen Aufgaben, bei denen es manchmal an internem Fachwissen mangelt, und bei hoher Personalauslastung sorgen Leiharbeiter und Externe für mehr zufriedene Kunden.  

Diese Flexibilität ermöglicht es Unternehmen, schnell auf sich verändernde Situationen reagieren zu können. Die Kosten passen sich der Auftragslage an und ein Unternehmen sieht sich erst dann mit höheren Personalkosten konfrontiert, wenn das Auftragsvolumen steigt und der Betrieb auf externe Unterstützung angewiesen ist. Gleichzeitig eröffnet es die Möglichkeit, seinen Kunden mehr Dienstleistungen in höherer Qualität anzubieten. Dank der Arbeitnehmerüberlassung erhält ein Unternehmen Zugriff auf die Spezialisten, die es zur Erfüllung selbst der schwierigsten und komplexesten Aufträge benötigt.

Die Vorteile für die Arbeitnehmer

Bei solch einem Umbau im Personalmanagement ist es auch wichtig, den Nutzen für die Beschäftigten im Blick zu behalten. Die Vorteile für die Stammbelegschaft liegen in der Sicherung der Arbeitsplätze. Denn ein Unternehmen stellt hauptsächlich Mitarbeiter ein, die es für das Kerngeschäft braucht. Gehört man zu dieser Gruppe, hat man ein gewisses Sicherheitsgefühl.  

Aber auch für Zeitarbeitnehmer und Leiharbeiter ergibt sich eine Fülle an Vorteilen. Da wäre zum einen der grosse Erfahrungsschatz, den sie bei ihren vielen Einsätzen in verschiedenen Firmen und unterschiedlichen anspruchsvollen Projekten mitnehmen. Das macht sie besonders wertvoll und sehr begehrt. Nicht selten reift ein Zeitarbeitnehmer im Laufe weniger Jahre zu einem Spezialisten heran, der mehr verdient als die Mitarbeiter der Stammbelegschaft.  

Gute Beratung integrieren

Damit die Neuausrichtung des Personalmanagements für das Unternehmen ein erfolgreicher Schritt wird, bedarf es einer kompetenten Beratung. Spezialisten, die im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung tätig sind, sollten Teil des Teams werden. Damit die Mitarbeiter diesen Schritt mitgehen, gilt es, eine gute Kommunikation zu etablieren. Denn nur wenn jeder versteht, warum einzelne Entscheidungen getroffen worden sind, können auch alle an einem Strang ziehen.

Eines ist sicher: Mit einem zu starren Personalmanagement wird es immer schwieriger, schnell und effektiv auf neue Krisen und Herausforderungen zu reagieren. In ihren Strukturen wie auch in ihrem Handeln müssen Unternehmen flexibel sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben.