Planova human capital von Roberto Laezza – Thema: Stellenmarkt Entwicklung Juli 2020 vs. Juli 2021

Wer glaubt, dass in der Schweiz von 2020 auf 2021 das Fachkräfteproblem kleiner geworden ist, der täuscht sich. Fachkräfte werden auch in Corona-Zeiten stark nachgefragt, teilt Roberto Laezza von planova human capital, einer Personalagentur mit. Dass in der Schweiz dringend Personal gesucht wird, macht sich alleine schon an der Anzahl der ausgeschriebenen Stellen bemerkbar. Der Vergleich von Juli 2020 auf ein Jahr später, Juli 2021 macht deutlich, wie sehr das Problem wächst:

Offene Stellen in der Schweiz/Stellenangebote:

Juli 2020: ca. 98.000

Juli 2021: ca. 132.000

In Onlinemedien und Printmedien wurden verstärkt Stellenanzeigen geschaltet, um geeignetes Personal zu finden, – häufig vergebens, weil der Markt leergefegt ist.

Fachkräfte werden vielerorts in der Schweiz händeringend gesucht.

Die Wirtschaft in der Schweiz zieht an – das Fachkräfteproblem wird grösser

In Zeiten, in denen die Wirtschaft anzieht, suchen alle Firmen und auch Behörden verstärkt nach qualifiziertem Personal, um den zugenommenen Auftragseingang abzuwickeln und Investitionen zu händeln. Besonders gross ist das Fachkräfteproblem in den folgenden fünf Bereichen:

  • Verkauf und Vertrieb
  • Projektmanagement und Organisation
  • Technische Berufe, auch Architekten, Ingenieure und Konstrukteure
  • Bauwesen, Umwelt und Handwerk
  • Gesundheit, Medizin und Soziales

Teilweise können öffentliche Stellen Planungen für Strassen, Brücken und Bauwerke nicht durchführen, weil nicht genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht und so anstehende Aufgaben nacheinander statt parallel abgewickelt werden müssen – der Fachkräftemangel in der Schweiz lässt grüssen.

Auch die Stellensuchenden gehen zurück

Roberto Laezza von planova human capital verweist auch auf die offiziellen Statistiken des Staatssekretariats für Wirtschaft, nach denen im Juli 2021 auch nur noch 219.183 Stellensuchende registriert waren. Das sind 7 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Daran erkennt man auch, dass es für Arbeitgeber immer schwieriger wird, offene Positionen zu besetzen. 

Als Arbeitslose waren im Juli 2021 in der Schweiz 128.279 Personen bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) registriert, das sind 13,8% weniger als noch vor einem Jahr. Auch aus diesem Pool zu schöpfen, wird für Arbeitgeber zunehmend schwieriger, wobei auch nicht alle Arbeitslosen ausreichend qualifiziert sind. Würde es Personalfirmen wie planova human capital von Roberto Laezza und ähnliche Anbieter am Markt nicht geben, die Unternehmen Arbeitskräfte vermitteln, hätten viele Arbeitgeber vermutlich ein ernsthaftes Problem, Aufträge überhaupt in gewünschtem Volumen zu erfüllen.

Erst wurden in der Coronakrise Arbeitskräfte in der Gastronomie entlassen, die dann woanders Arbeit gesucht haben. Nun werden händeringend dort wieder Fachkräfte gesucht.

Gastgewerbe hat es teilweise noch etwas schwer

Im Juli 2021 hat es besonders das Gastgewerbe wegen der Vorsicht durch Corona noch etwas schwer. Die Arbeitslosigkeit ist dort mit 6,8% auch deutlich höher als in anderen Berufsgruppen. Weil aber nunmehr in der Gastronomie auch wieder viele Arbeitgeber gleichzeitig Personal suchen, knubbelt sich auch hier die Nachfrage und Bewerber können sich einen Arbeitgeber unter vielen aussuchen. Die Arbeitslosenquote über alle Berufsgruppen beträgt nur ca. 2,8%  und ist so niedrig wie seit März 2020 nicht mehr. Die Ökonomen des Bundes rechnen für die Schweiz und das Gesamtjahr 2021 mit einer Arbeitslosenquote von rund 3,1 bis 3,2%, was immer noch sehr niedrig wäre und zeigt, dass freie Arbeitskräfte rar sind.

So viele Stellenanzeigen wie lange nicht mehr

Wer aktuell eine Wochenendausgabe einer Tageszeitung aufschlägt oder Online-Stellenbörsen durchforstet, findet so viele Stellenanzeigen wie schon lange nicht mehr.