Aerosole sorgen für Aufmerksamkeit

Vor Ausbruch der Coronapandemie werden einige gar nicht gewusst haben, was Aerosole sind, nunmehr beschäftigt sich die ganze Welt damit. Gemeint sind damit feine Tröpfchen, die förmlich in der Luft schweben und umherfliegen können, wenn z.B. ein Windzug vorhanden ist. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit warnt in Zusammenhang mit dem Coronavirus beispielsweise davor, dass solche feinen Tröpfchen vor allen Dingen beim Lachen, Schreien und Singen, aber auch schon beim Sprechen und Atmen ausgeschieden werden und sich so z.B. auch das Virus von einer Person zur anderen fortbewegen kann, weil es an Tröpfchen in der Luft hängt.

Aerosole werden auch in der Chemie genutzt

Aerosole werden aber auch in der Chemie genutzt – ganz ohne Virus. Grosse Hersteller wie beispielsweise 3M stellen z.B. Aerosol her, damit dieses eingesetzt werden kann als:

  • Reinigungsmittel
  • Schmiermittel
  • Beschichtungsmittel

Dabei werden heute – im Gegensatz zu früheren Zeiten – Formulierungen genutzt, die keine Lösungsmittel enthalten, die eine negative Treibhauswirkung verursachen. Die Industrie hat mittlerweile Alternativen zu Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) gefunden, die ein geringes Erderwärmungspotential aufweisen. Damit sind auch weniger entflammbare Aerosole produzierbar.

Aus Sprayflaschen sind den meisten Aerosole bekannt – heute oft ohne FCKW

 

Kleinste Wassertröpfchen übertragen auch Legionellen

Aerosole in Form von kleinsten Wassertröpfchen können z.B. auch Legionellen übertragen, informiert der Kanton Basel-Stadt seine Bürger. Die Gefahr lauert hier vor allen Dingen in Wasserleitungen, die nicht häufig genutzt werden und nicht ausreichend heisses Wasser transportieren. Legionellen sterben bei Temperaturen oberhalb von 70 Grad, vermehren sich aber optimal zwischen 25 und 45 Grad. Ein Eldorado für Legionellen sind daher Warmwasserleitungen, die nur lauwarmes Wasser führen und selten benutzt werden. Bei Wasseraustritt bilden sich dann feinste Tröpfchen, die in die Lunge eingeatmet werden können. Bei schwachem Immunsystem oder Vorerkrankung können solche über kleinste Wassertröpfchen in die Lunge geratenen Erreger schwere Krankheitsverläufe verursachen.

Häufig treten solche Legionellen z.B. auf in:

  • Schwimmbädern
  • Duschen
  • Sprudelbädern
  • Klimaanlagen
  • Kühltürmen

Über Aerosolbildung beim Wasserauslass kann man dann mit den Legionellen infiziert werden, was es zu vermeiden gilt.

 

Mit FFP2-Masken kann man sich zumindest zum Teil vor Aerosolen schützen – doch beim Gebrauch der Dusche in einem Hotel dürften das die wenigsten tragen – dort könnten Legionellen lauern

 

Umluft-Klimaanlagen gelten als Aerosolschleudern

Einige Umluft-Klimaanlagen gelten als wahre Aerosolschleudern. Sie saugen die Raumluft an und blasen sie gekühlt wieder aus. Ohne ausreichende Frischluftzufuhr und ohne ausreichende Filterung wird dies zu einer Gefahr. Auch Viren, z.B. auch das Coronavirus können so zusammen mit kleinsten Schwebeteilchen in den Raum geschleudert werden. Der Schweizer Gebäudetechnikverband Suissetec hat daher seinen Mitgliedern geraten, einige Umluft-Klimaanlagen nicht mehr zu betreiben. Ist beispielsweise der Frischluftanteil nur minimal und die Luft wird gar nicht oder nur schlecht gefiltert, dürfte es in vielen Fällen sinnvoll sein, solche Anlagen abzustellen, solange sich Viren in der Bevölkerung ausbreiten.

UV-C im Kampf gegen Viren in der Luft

Einige Hersteller haben den Kampf gegen kleine Schwebeteilchen in der Luft aufgenommen und bauen UV-C-Strahler in Umluftgeräte ein. Durch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht werden Viren, die sich über die Luft ansonsten verbreiten, inaktiviert und können kein Unheil mehr anrichten. Auch in bestehenden Lüftungsanlagen können solche UV-C Anlagen nachgerüstet werden und machen so Viren und Bakterien das Garaus. Viele Betreiber von Umluftanlagen unterschätzen allerdings die Gefahr und betreiben ihre Lüftung unverändert weiter als Virenschleuder. Weil man die Aerosole mit blossem Auge nicht sehen kann, werden sie oft unterschätzt.

Mehr Informationen über Aerosole finden Sie auf: https://www.stiebel-eltron.ch/de/home/magazin/lueften_aerosole.html