Ausbildung: Psychosoziale/r Berater/in

Psychosoziale Beraterinnen und Berater werden in der Schweiz in mehrjährigen berufsbegleitenden Kursen ausgebildet. Sie haben unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, sich nach den besuchten Kursen einer höheren Fachprüfung, die zu einem eidgenössischen Diplom führt, zu unterziehen. Sie sind befähigt, Klientinnen und Klienten in schwierigen Lebenslagen und bei persönlichen Problemen unterschiedlichster Art zu unterstützen.

Psychosozialer Berater Ausbildung: Die nötige Vorbildung

Ausbildungen zum Psychosozialen Berater bzw. zur Psychosozialen Beraterin werden von verschiedenen Institutionen angeboten. Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich hierbei mitunter deutlich. Während einige Schulen lediglich ein bestimmtes Alter und ein generelles Interesse am Gegenstand der Ausbildung fordern, setzen andere Schulen einen bestimmten Schul- oder Berufsabschluss voraus.

Wer sich nach der Ausbildung der von der SGfB angebotenen höheren Fachprüfung unterziehen möchte, um den Abschluss Berater/in im Psychosozialen Bereich mit eidgenössischem Diplom zu erlangen, muss neben den Zugangsvoraussetzungen seiner Schule einen Tertiärabschluss, sechs Jahre Berufspraxis im psychosozialen Kontext, mehrere unter Supervision durchgeführte Beratungen, die Teilnahme an einer Supervisionsgruppe sowie eine eigene Beratung als Klientin bzw. Klient vorweisen können. Wer nicht über einen Tertiärabschluss verfügt, muss eine achtjährige einschlägige Berufspraxis nachweisen können.

Das Absolvieren der höheren Fachprüfung ist nicht nötig, um beratend tätig zu werden.

 

Psychosozialer Berater Ausbildung: Das sind die Inhalte

Im Rahmen der Ausbildung zum Psychosozialen Berater bzw. zur Psychosozialen Beraterin werden zahlreiche praktische Beratungskompetenzen vermittelt. Ebenfalls Teil der Ausbildung sind in den meisten Fällen Grundlagen der Psychologie. Die Ausbildung zeichnet sich in jedem Falle durch eine sowohl theoretische als auch praktische Ausrichtung aus: Die Auszubildenden werden nicht nur mit den Grundlagen der Beratung der zum Verständnis nötigen Hintergründe vertraut gemacht, sondern lernen auch, Beratungen in der Praxis durchzuführen.
Da die psychosoziale Beratung ein Berufsbild darstellt, in welchem die Person des Beraters bzw. der Beraterin eine wesentliche Rolle einnimmt, sind auch die Reflexion des eigenen Auftretens, die Arbeit an der eigenen Gesprächskompetenz und der eigene Umgang mit schwierigen Lebenslagen Gegenstände der Ausbildung.
Kurse, die zu einer Beratungsqualifikation führen, werden von Schulen mit unterschiedlichen theoretischen Ausrichtungen angeboten. Schwerpunkte und theoretische Fundierungen unterscheiden sich daher von Schule zu Schule, sodass ein intensiver Vergleich der verschiedenen Angebote sinnvoll ist.

 

Psychosozialer Berater Ausbildung: So lange dauert es

Die Ausbildung wird in aller Regel berufsbegleitend angeboten und dauert meist etwa drei Jahre. In dieser Zeit werden meist ein- oder zweimal wöchentlich Kurse besucht. Hinzu kommen Phasen des Selbststudiums und der praktischen Tätigkeit, die bei den meisten Schulen selbst zu organisieren sind. In den meisten Fällen ist die Ausbildung gut mit einer Berufstätigkeit vereinbar.

 

Psychosozialer Berater Ausbildung: Diese Wege stehen danach offen

Nach der Ausbildung zum Psychosozialen Berater bzw. zur Psychosozialen Beraterin können diverse beratende Tätigkeiten ausgeübt werden. Viele Absolventinnen und Absolventen arbeiten in der Folge selbstständig und beraten Personen bei persönlichen Problemen. Ferner möglich sind Tätigkeiten in der Erziehungs-, Beziehungs- und Familienberatung, in Krankenhäusern oder bei Non-Profit-Organisationen, die etwa Schuldenberatungen oder Trauerbegleitung anbieten. Möglich sind darüber hinaus auch beratende Tätigkeiten in Unternehmen – etwa in der Karriereberatung, im Coaching von Führungskräften oder in der Stressprävention bzw. -bewältigung. Die möglichen Einsatzbereiche sind also vielfältig.